Eröffnung des neuen Multifunktionsraums
Nach der Jahreshauptversammlung steht bei der Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga bereits der nächste wichtige Termin auf der Agenda. Denn hinter den Kulissen hat sich Einiges getan. Am kommenden Samstag, 25. September, findet um 10.30 Uhr die feierliche Eröffnung des neuen Multifunktionsraums in der Ludwigstraße 52 (ehemals Blumen Neisser) statt. Dagmar Kühnen spricht in diesem Zusammenhang sogar vom Beginn eines neuen Zeitalters, da solch eine eigene Lokalität bisher einmalig in ganz Bayern sei. Mit viel Arbeit und Ausdauer hätten helle Köpfe und fleißige Hände dieses Projekt innerhalb von nur vier Wochen realisiert.
"Bewegen und Begegnen"
Sie zeigte sich zuversichtlich, dass im sogenannten "Rheumli", wie die Einrichtung schon jetzt treffend genannt wird, bald viele verschiedene Aktivitäten unter dem Motto "Bewegen und Begegnen" stattfinden können. In Vorbereitung sind Kurse zur Entspannung und Meditation sowie für die Bereiche Fibromyalgie, Lachyoga und mentales Training. Neben den sportlichen Aktivitäten haben die Verantwortlichen laut Kühnen aber auch einfach einmal Bastel-, Spiele- oder Klönnachmittage geplant. Fachvorträge mit kompetenten Referenten runden die interessante Programmpalette ab.
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Im Rheumli ist genug Platz "zum Austoben"
Die Rheuma-Liga in Bad Brückenau hat im früheren Blumenladen in der Ludwigstraße jetzt einen eigenen Multifunktionsraum. In nur vier Wochen entstand ein Schmuckstück.
Stolz auf die neuen Räumlichkeiten in der Ludwigstrasse ist Dagmar Kühnen (rechts) zusammen mit ihrem Leitungsteam von der Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga. Vor kurzem standen die Türen zur Besichtigung offen. Foto: Rolf Pralle Die Arbeitsgemeinschaft Bad Brückenau der Deutschen Rheuma-Liga ist die einzige Selbsthilfegruppe ihrer Art in ganz Bayern, die ab sofort über einen eigenen Multifunktionsraum verfügt. Am Wochenende wurde die neue Lokalität in der Ludwigstrasse erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Auch einen originellen Namen hat die Begegnungsstätte schon. Passend zu ihrem Zweck heißt sie treffend "Rheumli".
"Da uns auf Grund von Corona der Zugang zu den Kliniken nicht möglich war, mussten wir entscheiden, wie wir weitermachen können", sagte die Sprecherin des Leitungsteams, Dagmar Kühnen, bei der Veranstaltung. Nachdem auch die Räume beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) nicht für alle Zeiten reichen würden, hatte sie intensiv nach Immobilien Ausschau gehalten, "die für uns in Frage kamen".
Da war der Kontakt zu Karl-Heinz Neisser, der sogar selbst Mitglied in der Rheuma-Liga ist, das sprichwörtliche Gold wert. "Er hat uns seinen ehemaligen Laden gezeigt und uns angeboten, das leerstehende Geschäft mit ihm gemeinsam nach unseren Wünschen zu gestalten", erinnert sich Kühnen.
Flair eines Wintergartens
Mit viel Arbeit und Ausdauer ist innerhalb von nur vier Wochen ein kleines Schmuckstück entstanden. Es wurden unter anderem zwei komplett neue Toiletten in der 1. Etage eingebaut. In diesem Stockwerk befinden sich auch der Lagerraum und die Dachterrasse. Im Erdgeschoss gibt es rund 100 Quadratmeter Platz, "um sich richtig auszutoben".
"Das große Plus dieses Raumes ist das Flair eines Wintergarten", ist Kühnen total begeistert. Die Glasfenster können elektrisch geöffnet werden. Das regelmäßige Lüften ist ohne Durchzug möglich. Die Beschattungen lassen sich bei Sonne ebenfalls elektrisch ausfahren. Das alles sind ideale Bedingungen für die Trockengymnastik, Bastel- und Spielenachmittage, Vorträge, Kurse zur Entspannung und Meditation und natürlich für den Tanzkreis und das Lachyoga.
Etliche Hürden
"Bis zur Eröffnung dieses Kleinods mussten wir einiges an Geld in die Hand und etliche Hürden nehmen sowie ganz viel selbst arbeiten und arbeiten lassen", erläuterte die Teamsprecherin den Gästen beim Besichtigungstermin. Das "Rheumli" sei aber nur der erste Schritt beim Start in eine neue Ära der Rheuma-Liga in Bad Brückenau.
Am zweiten Schritt arbeitet Kühnen schon seit einigen Monaten. In ihre Überlegungen hat sie nach eigenen Worten bereits Bürgermeister Jochen Vogel (CSU), den Geschäftsführer der Stadtwerke, Torsten Zwingmann, und die Stadträtin Monika Wiesner (CSU) involviert.
Die Pandemie habe nämlich gezeigt, "wie wichtig für uns als Rheuma-Liga ein Therapiebecken in der Sinnflut ist". Das sollten die Verantwortlichen bei der geplanten Renovierung und Umgestaltung der Therme unbedingt im Auge behalten.
Abschließend wies Kühnen noch darauf hin, dass die Brückenauer Arbeitsgemeinschaft "trotz einer momentanen Abspeckung" mit ihren 28 Gruppen zu den zahlenmäßig größten in ganz Bayern gehört.
Wohin wenn die Sinnflut schließt?
Diese Frage stellt sich die Teamleiterin der Rheuma Liga Bad Brückenau Dagmar Kühnen und die rund 320 aktiven Teilnehmer der insgesamt 26 Funktionstrainingsgruppen.
Ich bin schon seit langer Zeit damit Beschäftigt für die Zeit des Neubaus der Sinnflut Ersatz Möglichkeiten für unsere Wassergymnastik zu finden.
Im Dorint Vital und Spa, wo wir seit vielen Jahren mit sehr vielen Gruppen unser Funktionstraining absolviert haben, und wegen Corona nicht mehr nutzen konnten, passen wir nach Aussage des neuen Hoteldirektors Michael Demmerle, nicht mehr ins Konzept.
Es ist sehr traurig, dass alte und behinderte Menschen nach vielen Jahren der guten Zusammenarbeit plötzlich nicht mehr ins Konzept passen. Wir fragen uns natürlich woher dieses auf einmal kommt. Wir waren immer ein verlässlicher Partner.
Auch ist es in den REHA- Kliniken, Hartwald Klinik und Sinntal Klinik bisher noch nicht gelungen eine Zusage zu bekommen.
Hier „versteckt“ man sich noch immer hinter Corona. Alle unsere Teilnehmer sind mehrfach geimpft und wir sind sehr vorsichtig, da es sich bei Rheumatikern ja auch um eine Risikogruppe handelt, versichert die Teamleiterin.
Die Bewegungstherapie im warmen Wasser stellt den überwiegenden Teil der Funktionstrainingsgruppen dar. Die Warmwasser-Bewegungstherapie ermöglicht es, den Wasserauftrieb zur Entlastung von Gelenken und Wirbelsäule und den Wasserwiderstand zur Kräftigung der Muskulatur zu nutzen. Bewegungstraining kann auf diese Weise mit weniger Schmerzen für die Rheumatiker aber auch für die chronischen Schmerzpatienten erfolgen. Manche Patienten können sich im trocknen fast gar nicht mehr schmerzfrei bewegen und „blühen“ im Wasser geradezu auf.
Bei regelmäßiger Anwendung unterstützt die Wassertherapie das Immunsystem langfristig und hilft, die eigenen Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Damit ist sie essentieller Bestandteil für eine ganzheitliche Heilbehandlung bei rheumatischen Beschwerden.
Wir hoffen noch immer, dass die Hartwald Klinik, die Sinntal Klinik und das Dorint Vital und Spa uns wieder mit unseren Gruppen aufnehmen kann hofft Dagmar Kühnen. Ich werde am Anfang des Jahres mal bei den Herren persönlich vorbeischauen und hoffe auf deren Einsicht und Entgegenkommen. Es kann doch nicht immer alles auf dem Rücken der alten und kranken ausgetragen werden.
Komentar einer Leserin: rehkitz - am 17.01.2023
An den Herrn Landrat, den Bürgermeister, an die Stadträte und die neue Marketing-Beauftragte!
Warum sollten unsere jungen Menschen mit einer guten Ausbildung in Bad Brückenau bleiben, bzw. zurück kommen, wenn hier die Infrastruktur langsam aber deutlich "zurückgefahren" ist u wird?Ohne Angebot für Freizeit und attraktivem Berufsangebot ist das Aussterben der Städte, nach dem Aussterben der Dörfer,jetzt schon erkennbar.
Es ist ein Unding die Kurse zur Gesunderhaltung/Schwimmkurse in die meist zu warmen( anstrengend für den Kreislauf) Hotelbäder auszulagern.
MP, macht bitte mal eine Umfrage in den Großstädten warum es die Fachkräfte in die Grosstädte zieht!
Ich muss mich immer wundern, dass vor der Autobahnabfahrt Hammelburg mit einem Schild für eine attraktive Stadt geworben wird und die Bahnhofstrasse einer "Geisterstrasse" gleicht, sowie Schloss Saaleck einem Geisterschloss gleicht!
Main Post am 16.01.2023
Steffen Standke
26.01.2023
| aktualisiert: 27.01.2023 17:05 Uhr
Dagmar Kühnen ist „hin und weg“. Der Grund für ihre Begeisterung: Die offene Online-Petition , die die Sprecherin der Bad Brückenauer Rheuma-Liga zum Erhalt der Therme Sinnflut erst am Dienstag gestartet hat, geht durch die Decke. Am Donnerstagmittag hatte sie fast 2200 Unterstützer. Kühnen kann sich über weitere positive Reaktionen freuen.
Mitte Dezember hatte diese Redaktion berichtet, dass die Sinnflut aufgrund ihres Bauzustandes und der maroden Technik definitiv am 30. September 2023 schließt. Wie lange die Therme zu bleibt und ob sie je wieder aufmacht steht in den Sternen.
Großer finanzieller Batzen
Angedacht war immer ein Teilneubau des Komplexes, verbunden mit der Sanierung bestehender Teile. Die Frage ist, ob die finanziell klamme Stadt sich das leisten kann – und will.
Denn selbst die früher genannten 20 Millionen Euro Baukosten, die aufgrund rasant gestiegener Preise nicht zu halten sein dürften, müsste sie vorstrecken, ehe sie hoffentlich einen Großteil davon als staatliche Förderung zurückerhält. Ein schwieriges Unterfangen, unterliegt der Haushalt doch den Beschränkungen der Stabilisierungshilfe.
Sinnflut ist eine freiwillige Aufgabe
Außerdem stellt die Sinnflut keine Pflicht-, sondern eine freiwillige Aufgabe dar. Die Stadt könnte darauf verzichten. Allerdings spült die Therme viele Gäste, auch und gerade aus dem benachbarten Hessen, in die schwächelnde Kurstadt. Fiele das beliebte Schwimmbad mit Sauna auch noch weg, gingen die Lichter wohl ganz aus, fürchten viele.
Die Stadtverwaltung wartet auf eine fundierte Kostenschätzung eines Ingenieurbüros. Auf ihrer Grundlage muss der Stadtrat entscheiden, ob er die Sinnflut erhalten will. Und wenn ja, in welcher Form.
Wichtigkeit des Bades zeigen
Letzteres ist gar nicht so sehr Dagmar Kühnens Thema. Sie fordert erst einmal prinzipiell den Erhalt. „Wir möchten Sie bitten, mit Ihrer Unterschrift zu zeigen, wie wichtig ein Schwimmbad mit Lehrschwimmbecken für Bad Brückenau ist“, schreibt sie in ihrer Petition.
Natürlich geht es der Frau von der Rheuma-Liga in erster Linie darum, ihren rund 320 Teilnehmern die Möglichkeit der Warmwassertherapie zu erhalten.Aber sie denkt nach eigenen Worten auch an die Schulkinder, von denen immer weniger schwimmen lernen. Oder an die Beherbergungsbetriebe, deren Gäste gerne baden und wellnessen gehen.
„Jetzt handeln, bevor es zu spät ist“
Rund um Bad Brückenau gebe es auch keine Familienbäder, die sich Eltern mit ihren Kindern leisten könnten. Kühnen nennt aber auch die Vereine wie das Rote Kreuz , die Feuerwehr oder die Morbus-Bechterew-Gruppe als Betroffene.
„Wir müssen JETZT handeln, bevor es zu spät ist“, ergänzt die engagierte Wahl-Bad-Brückenauerin.
Stadträte und überregionale Politiker in der Pflicht
Mit ihrer Petition nimmt sie nicht nur die Stadträte in die Pflicht, die voraussichtlich im April über die Zukunft der Sinnflut befinden werden. Denn laut Stadtwerke-Geschäftsführer Torsten Zwingmann liegt die detaillierte Kostenberechnung „vermutlich Ende Februar, Anfang März“ vor.
Für Dagmar Kühnen ist die Therme eine riesige Aufgabe, die eine Kleinstadt wie Bad Brückenau nicht alleine stemmen kann. „Dafür müssten wir Politiker mit ins Boot holen. Die Regierung muss in die Fördertöpfe greifen.“
15 Briefe an Verantwortliche
Im August 2022 wagte die Rheuma-Liga-Sprecherin schon einmal einen Vorstoß. Nach eigenen Angaben schrieb sie insgesamt 15 Briefe – gerichtet an alle bayerischen Ministerien, diverse Medien, ja sogar an Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD ). Die Rückmeldung habe bei Null gelegen.
Aber deswegen hat Kühnen die Online-Petition gestartet – um den öffentlichen Druck zu erhöhen.
Mit für sie positivem Effekt. Mit Sandro Kirchner ( CSU ) aus Premich, Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium, steht sie im Kontakt. „Er will sich umhören“, sagt sie.
Sowohl Kühnen als auch Kirchner kamen jüngst zum Thema Petition und Sinnflut in den Regionalnachrichten des Bayerischen Rundfunks zu Wort.
Gespräche über Becken in Prümmer-Klinik
Was die Suche der Rheuma-Liga nach einem neuen Therapiebecken angeht, berichtet ihre Sprecherin ebenfalls von zarten Erfolgen. Sie habe „ein sehr gutes Gespräch mit Michael Demmerle“ vom Dorint-Hotel geführt. Dieser verfüge über gute Kontakte zur Kurverwaltung und zur Hescuro-Gruppe, zu der seit dem Jahreswechsel die Franz-von-Prümmer-Klinik gehört.
Reaktivierung des Prümmer-Schwimmbeckens?
Demmerle wolle sich demnach dafür einsetzen, dass das stillgelegte Schwimmbecken in der Klinik reaktiviert wird. Und eventuell gebe es laut Kühnen „auch ein kleines Zeitfenster an drei Vormittagen“ für Rheuma-Patienten im Dorint.
Ausruhen will sich die Initiatorin indes nicht auf ihrer Petition. Noch in dieser Woche möchte sie in Bad Brückenau Unterschriftenlisten verteilen – bei Ärzten, in Apotheken, bei Vereinen. Und wenn sie darf, in der Sinnflut , um die es Kühnen ja geht.
hier ein Kommentar einer Leserin: rehkitz - am 27.01.2023
In z.Zt. zahlreichen Berichten über Schule und Kita/Kiga wird über wichtige frühkindliche Erziehung geschrieben.Dazu gehört auch Sport u Schwimmunterricht. Wird dies bei der evtl. Schließung der Sinnflut bedacht?
Erlerntes Schwimmen muß weiter trainiert werden.Mit einem Schwimmkurs ist sicheres Schwimmen nicht abgeschlossen.
Sollen Eltern km-weit in andere Städte fahren? Auf der einen Seite fordern wir Klimaschutz, (weniger Autofahren)auf der anderen Seite sollen wir zum Erhalt der Fitnes und Kinderschwimmen in entfernte Bäder kutschieren .
Wissen die Politiker eigentlich wie widersprüchlich sie manchmal argumentieren, Herr Sandro Kirchner?
Respekt für Ihr Dranbleiben, Frau Kühnen!